Archiv der Kategorie: Digitalisierung

Digitale Kultur funktioniert nicht ohne soziale Beziehungen, handwerkliches Arbeiten, Kreativität

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Marcus Klug – was ist digitale Kultur? Worin besteht sie? Wer definiert, was dazu gehört?

Für mich besteht digitale Kultur vor allem in den Dialogformen und Gestaltungsmöglichkeiten der sozialen Medien. Jeder kann ein Sender sein! Das Monopol von Journalisten, Experten und Beratern ist somit gebrochen. Das geht soweit, dass wir im Internet mit wirklich guten Ideen, Talent und ausreichend Ausdauervermögen und Ehrgeiz ein Millionenpublikum erreichen können. „Simon´s Cat“ wäre so ein wunderbares Beispiel dazu (http://simonscat.com/blog/category/simonscat/). Der britische Illustrator Simon Tofield erreicht mit seinen liebevoll animierten Videos jede Woche Millionen von Katzenliebhabern weltweit, die sich über die Episoden aus dem Leben einer frechen Hauskatze amüsieren. Derartige Partizipationsmöglichkeiten wurden zwar schon sehr viel früher angedacht – etwa von Bertolt Brecht in seiner Radiotheorie zu Beginn des 20. Jahrhunderts – aber erst heute verfügen wir praktisch über die Mittel dazu, mit relativ wenig Aufwand über das Internet Distanzen in sehr kurzer Zeit zu überbrücken.

Welche Chancen liegen in einer digitalen Kultur? Und welche Risiken? Digitale Kultur funktioniert nicht ohne soziale Beziehungen, handwerkliches Arbeiten, Kreativität weiterlesen

Gut zu wissen: Wie sich unser privates und berufliches Leben bis 2050 verändert

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„Karriere 2050“: Ziel dieses Blog-Artikels ist, Sie zu ermuntern, Ihre Zukunft der Arbeit selbst zu gestalten, damit Sie von der neuen Arbeitswelt profitieren können. Ausgehend von dieser Analyse können Sie Handlungsspielräume und Optionen für sich entwickeln.

Hier gibt es zu lesen:

  • 32 Teil-Aspekte von Veränderungen, die für Sie bedeutsam werden
  • Nötige Neu-Orientierungen, die Sie jetzt vornehmen müssen
  • Drei allererste Schritte, die Sie dafür gehen können

Die Teil-Aspekte können Schüler ebenso wie Studierende, Angestellte, Eltern Selbstständige und viele mehr auf sich beziehen. Diskutieren Sie mit Ihren Freunden und Angehörigen darüber, wie sich diese Veränderungen wohl auswirken werden.

Leitfragen dazu:

  • Welche bahnbrechenden oder weniger bewegenden Ereignisse könnten sich auf mich und mein persönliches Leben auswirken?
  • Welche Faktoren werden mein Arbeitsleben am stärksten beeinflussen? Wie könnte das aussehen?
  • Was muss ich in den nächsten fünf Jahren tun, um sicher zu stellen, dass ich auf dem richtigen Weg bin, um die berufliche Zukunft zu gestalten, die ich möchte?
  • Was davon gehe ich jetzt sofort an?

Der Blog-Beitrag basiert auf den Forschungen von Lynda Gratton, Management-Professorin an der London Business School. Sie hat umfangreiche Zukunftsstudien zusammengetragen und mühevoll ausgewertet. Ein sehr lesenswertes Buch ist dabei herausgekommen.

Ich nenne hier nicht alle Teilaspekte, die Gratton ausgewählt hat, sondern diejenigen, die mir am wichtigsten erscheinen.

 

Gesellschaft

IMG_26111. Familien werden neu strukturiert

Rund um den Erdball verändern sich die Familien: Sie werden kleiner und verändern ihre Struktur ständig. An Stelle der traditionellen Familie finden wir Patchwork-Familien, die Beziehungen der jeweiligen Lebensphasen abbilden. Stiefeltern und Stiefgeschwister sind eher die Regel, als eine Ausnahme. Beziehungen werden instabiler, für Ihr privates Lebensglück müssen Sie selbst sorgen.

2. Menschen werden sich mehr als bisher reflektieren

Aufgrund veränderter Rollen und Familienstrukturen sowie der hohen Diversität in Teams und Unternehmen sind alle Menschen gezwungen, über sich selbst mehr nachzudenken. Private und berufliche Rollen müssen stärker als bislang gestaltet, eigene Prioritäten fokussiert werden. Wer sich selbst orientieren kann, ist in der Lage, in ständig wechselnden Umständen Chancen zu erkennen, sich zu entscheiden und die nötigen Kompromisse zu schließen. Gut zu wissen: Wie sich unser privates und berufliches Leben bis 2050 verändert weiterlesen

„Was erwarten Menschen, die in virtuellen Teams arbeiten wollen, von ihrem Arbeitgeber?“

IMG_2513Herzlichen Dank an die 25 Teilnehmer meiner Session beim BarcampCH am 15. und 16. August für`s Mitdenken, die spannenden Praxis-Beispiele und vielfältigen Anregungen. Hier das Session-Protokoll mit den gesammelten Antworten:

1. Spannende Aufgaben.

„Das Schlimmste wäre für mich, wenn ich immer nur irgendwelche tasks abarbeiten müsste. Ich brauche Abwechslung, wünsche mir persönliche und fachliche Weiterentwicklung, möchte ständig gefördert werden. Das können neue Kunden, neue Bereiche oder mehr Verantwortung sein. Aber ich möchte auf keinen Fall Stillstand erleben.“

„Es braucht einen Spielraum, in dem man sich entfalten kann.“

„Ich fände es wichtig, dass es Ziele für meine Entwicklung gibt und dass dann auch tatsächlich etwas passiert.“

„Das Unternehmen sollte auf diese Frage klar antworten können: Was machen wir warum?

2. Gutes Arbeitsklima, förderliche Unternehmenskultur. „Was erwarten Menschen, die in virtuellen Teams arbeiten wollen, von ihrem Arbeitgeber?“ weiterlesen

The Future of Learning: Die Kinder brechen zu einem Ort auf, den wir uns nicht einmal vorstellen können

Die Lehrer verschwinden und an ihre Stelle tritt das selbstorganisierte Lernen. Die Angst der Eltern vor dieser Veränderung ist unbegründet: Ihre Kinder erschaffen neues Wissen für eine Zukunft, die wir uns heute gar nicht vorstellen können. Leben und Lernen an der Grenze zum Chaos müssen wir aushalten.

Professor Sugata Mitra, Professur für Educational Technology an der Universität Newcastle, UK, hat wie jedes Jahr alle interessanten Artikel über Bildung in ein „wordle“ eingespeist. Zu seiner großen Überraschung kommt 2015 zum ersten Mal das Wort Lehrer gar nicht mehr vor.

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Lehrer werden eher Prozessbegleiter und müssen diese sieben Entwicklungen für die Zukunft des Lernens moderieren:

  • Obsoleszenz – Überalterung, Wertverlust
  • Dematerialisierung
  • Das Loch in der Wand
  • Die „Granny Cloud“
  • Selbstorganisierte Lernumwelt
  • Die Schule in der Cloud
  • Lernen an der Grenze zum Chaos

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Das Internet der Dinge und Thyssen Krupp: Der Turmbau von Rottweil gilt als Zukunftsmodell für die Mega-Cities von morgen

Mitten in der schwäbischen Provinz wird ein Zukunftsmodell getestet: Thyssen Krupp Elevator baut in Rottweil einen Testturm für Hochgeschwindigkeits-Aufzüge.

70% der Menschen in aller Welt werden künftig in sogenannten Mega-Cities leben. Die Verstädterung ist vor allem in Asien, Afrika und Südamerika in vollem Gang. Überall dort, wo die Bodenpreise sehr teuer sind, muss in die Höhe gebaut werden.

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Schon jetzt schießen die Wolkenkratzer in den Himmel: Der Burj Khalifa in Dubai ist aktuell mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt. Weitere Wolkenkratzer in ähnlichen Dimensionen werden folgen. Je höher das Gebäude, umso länger dauert die Fahrt mit dem Aufzug. Das will Thyssen Krupp Elevator ändern. Auch in Zukunft wird es heißen: „time is money“.

Innovationen für Aufzüge brauchen einen Ort für Experimente. Daher hat der Konzern das 40-Millionen-Euro-Projekt Testturm ausgeschrieben. Die Stadt Rottweil hat die Chance ergriffen, damit überregional bekannt zu werden. Gebaut wird der Turm vom Unternehmen Züblin.

Was viele noch nicht wissen: Der Turmbau von Rottweil ist auch eines der ehrgeizigen Groß-Projekte rund um das Internet der Dinge („Internet of Things“). Der Testturm soll Daten liefern, um die Informationslücke zwischen realer und virtueller Welt zu minimieren, Zustandsinformationen für die Weiterverarbeitung im Netz bereitzustellen und die Hochgeschwindigkeits-Aufzüge weiter zu entwickeln.

Begehrte Daten für das Internet of Things sind beispielsweise:

  • Nutzungsdaten
  • Materialeigenschaften
  • Umweltbedingungen
  • sicherheitsrelevante Daten
  • Früherkennung von Wartung oder Austausch von Komponenten
  • Energieaufwand

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7 Optionen für das digitale Leben und das Aushalten von „kognitiver Dissonanz“

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5 Minuten Text statt 30 Minuten YouTube – Wer wenig Zeit hat, lese hier mein „Best of Felix Schwenzels Vortrag Kognitive Dissonanz“ auf der #rp15

Hier gibt es zu lesen:

  • die Vortrags-Quintessenz mit 7 praktischen Handlungsoptionen
  • einen Hintergrund zur kognitiven Dissonanz
  • eine Übung, mit der eigene Wahrnehmungsfilter aufgespürt werden

Wer nur die Essenz des Vortrags lesen will, scrollt runter bis „Vortrag“.

Definition „kognitive Dissonanz“

Sozialpsychologen bezeichnen damit einen meist als unangenehm empfundenen Gefühlszustand: Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Absichten oder Wünsche sind nicht miteinander vereinbar.

Kognitive Dissonanz tritt sehr häufig auf, zum Beispiel:

  • bei der Berufs- oder Partnerwahl: Jemand hat sich entschieden, kann aber nicht aufhören, an die attraktiven Alternativen zu denken
  • Beim Hauskauf: Die Entscheidung stellt sich hinterher als Fehlentscheidung heraus
  • Zielerreichung: Eine Sache wird deutlich anstrengender oder unangenehmer als erwartet
  • „Es hat sich nicht gelohnt“: Jemand nimmt große Anstrengungen auf sich und stellt dann fest, dass das erreichte Ziel den hohen Erwartungen nicht gerecht wird

Wenn die Dissonanz stark genug ist, kann sie dafür sorgen, dass Verhalten und Einstellung dauerhaft verändert werden. Starke Dissonanz entsteht, wenn ein stabiles, positives Selbstkonzept in Gefahr gerät. Zum Beispiel, wenn sich jemand für besonders klug, moralisch und vernunftbegabt hält, von jemand anderem aber ein gegenteiliges Feedback bekommt – also plötzlich dumm, unmoralisch oder irrational dasteht.

Kognitive Dissonanz ist eine Spannung, die Menschen motiviert, wieder ein Gleichgewicht herzustellen, in dem sie beispielsweise ihr Verhalten oder ihre Einstellungen ändern, um die Dissonanz aufzulösen.

Dazu muss Folgendes geschehen: 7 Optionen für das digitale Leben und das Aushalten von „kognitiver Dissonanz“ weiterlesen

#rp15 Mensch – Macht – Maschine: Wer bestimmt, wie wir morgen arbeiten?

johannes-largeEine neue Arbeiterbewegung für die digitale Welt, kritischere Entwickler und eine engagierte Öffentlichkeit mit Werten und moralischen Ansprüchen – das fordert Johannes Kleske, Stratege, Berater für digitale Kommunikation und Co-Founder von thirdwave in Berlin, auf der re:publica 2015.

Vor zwei Jahren habe er auf der #rp13 noch über die Utopie gesprochen, dass Menschen die Maschinen zu Sklaven machen werden, um ein erfülltes Leben zu haben. Nun sei er selbst bei der Dystopie angekommen und habe erkannt: „Die Maschinen machen uns zu Sklaven.“

Die Automatisierung von Jobs werde das definierende Problem der nächsten Jahre sein, da stimme er mit Eric Schmidt, Executive Chairman bei Google, überein. Die Frage sei nun, ob der Mensch die Maschine beherrschen lerne oder ob er der Maschine die Kontrolle überlasse. #rp15 Mensch – Macht – Maschine: Wer bestimmt, wie wir morgen arbeiten? weiterlesen