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TEDxTalks Future of Work: Sechs Filme für eine zukunftsorientierte Karriere- und Lebensplanung

Sechs TEDxTalks mit klugen Gedanken zur Zukunft der Arbeit stelle ich hier vor. Der Fokus in meiner Auswahl lag in der Qualität der Vorträge. Mir ging es um umsetzbare Praxis-Tipps als Anstoß für persönliche Reflexion, weniger um eine Zustandsbeschreibung. Zu jedem Film gibt es eine kurze Beschreibung. Viel Spaß! 😉

1. Andrew McAfee: Wie sehen die Jobs der Zukunft aus?

Kurz-Beschreibung:

McAfee glaubt, dass wir in Zukunft mehr Dinge sehen, die eher nach Science Fiction als nach Arbeit aussehen. Der technologische Wandel werde zu einer hohen Arbeitslosigkeit führen, Roboter große Teile unserer Arbeit erledigen. In Kürze würden diese Maschinen über alle Sinne verfügen und menschliche Fähigkeiten in hohem Maß ersetzen.

Trotzdem sei dies „the best economic news on earth“: Es stehe uns ein Zeitalter des Überflusses bevor – vorausgesetzt, wir seien in der Lage drei Herausforderungen zu meistern:

  • Ökonomisch: Maschinen kaufen weder Produkte noch Dienstleistungen.
  • Sozial: Beherrscht die Maschine den Menschen oder umgekehrt?
  • Gerechtigkeit: Die Automatisierung bietet für Gering-Qualifizierte keine Jobs mehr. Gesellschaften werden sich noch stärker spalten.

Einerseits sei es möglich, ein ungeheuer produktives Leben zu führen. Andererseits werde es eine große Zahl von Unterprivilegierten geben, die keine Möglichkeit hätten, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. „Wir brauchen radikale Ideen für diesen Fall, zum Beispiel das bedingungslose Grundeinkommen“, sagt McAfee. Nur Bildung verbessere die Chancen des Einzelnen, im weltweiten Wettbewerb zu bestehen. Karriereplanung, Fähigkeiten und Kenntnisse sowie eine gute Infrastruktur im Umfeld seien wichtige Faktoren für den Erfolg.

Andrew McAfee ist Co-Director der MIT Initiative on the Digital Economy, außerdem assoziierter Director of the Center for Digital Business an der MIT Sloan School of Management.

https://www.youtube.com/watch?v=cXQrbxD9_Ng

2. Heiko Fischer: The Way from Human Resources to resourceful humans

Kurz-Beschreibung:

Heiko Fischers Grundthese ist, dass das System Arbeit grundsätzlich außer Balance geraten ist. Die Demokratie ende am Empfang der Unternehmen, dahinter seien die Mitarbeiter meist ohne Einfluss und dürften nicht mitbestimmen, wie sie arbeiten. Bei der Maximierung des Profits sei der Blick auf die Menschen in den letzten Jahren verloren gegangen. Jeder Mitarbeiter schien ersetzbar, Sinn und Bedeutung von Arbeit waren allein wirtschaftliche Gewinne.

„Mitarbeiter haben dann nicht das Gefühl, an etwas Bedeutsamem teilzuhaben, sie finden den Sinn in ihrer Arbeit nicht mehr“, sagt Heiko Fischer. Die besten Talente bräuchten jedoch ein gutes Umfeld und wollten auch mit den besten Leuten zusammenarbeiten.

Künftig müssten sich Unternehmen auf zwei Innovationen einrichten, die evolutionäre und die revolutionäre. Sie könnten weiter im Sinne der Evolution ihre cash cows weiter entwickeln. Zudem brauchten sie aber revolutionäre, disruptive Produkte wie beispielsweise der iPod oder das iPhone. Es gebe dabei kein Entweder Oder, sondern nur ein „und“: Evolution und Revolution müssten parallel stattfinden, damit Organisationen überleben. TEDxTalks Future of Work: Sechs Filme für eine zukunftsorientierte Karriere- und Lebensplanung weiterlesen

Digitale Kultur funktioniert nicht ohne soziale Beziehungen, handwerkliches Arbeiten, Kreativität

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Marcus Klug – was ist digitale Kultur? Worin besteht sie? Wer definiert, was dazu gehört?

Für mich besteht digitale Kultur vor allem in den Dialogformen und Gestaltungsmöglichkeiten der sozialen Medien. Jeder kann ein Sender sein! Das Monopol von Journalisten, Experten und Beratern ist somit gebrochen. Das geht soweit, dass wir im Internet mit wirklich guten Ideen, Talent und ausreichend Ausdauervermögen und Ehrgeiz ein Millionenpublikum erreichen können. „Simon´s Cat“ wäre so ein wunderbares Beispiel dazu (http://simonscat.com/blog/category/simonscat/). Der britische Illustrator Simon Tofield erreicht mit seinen liebevoll animierten Videos jede Woche Millionen von Katzenliebhabern weltweit, die sich über die Episoden aus dem Leben einer frechen Hauskatze amüsieren. Derartige Partizipationsmöglichkeiten wurden zwar schon sehr viel früher angedacht – etwa von Bertolt Brecht in seiner Radiotheorie zu Beginn des 20. Jahrhunderts – aber erst heute verfügen wir praktisch über die Mittel dazu, mit relativ wenig Aufwand über das Internet Distanzen in sehr kurzer Zeit zu überbrücken.

Welche Chancen liegen in einer digitalen Kultur? Und welche Risiken? Digitale Kultur funktioniert nicht ohne soziale Beziehungen, handwerkliches Arbeiten, Kreativität weiterlesen

#rp15 Mensch – Macht – Maschine: Wer bestimmt, wie wir morgen arbeiten?

johannes-largeEine neue Arbeiterbewegung für die digitale Welt, kritischere Entwickler und eine engagierte Öffentlichkeit mit Werten und moralischen Ansprüchen – das fordert Johannes Kleske, Stratege, Berater für digitale Kommunikation und Co-Founder von thirdwave in Berlin, auf der re:publica 2015.

Vor zwei Jahren habe er auf der #rp13 noch über die Utopie gesprochen, dass Menschen die Maschinen zu Sklaven machen werden, um ein erfülltes Leben zu haben. Nun sei er selbst bei der Dystopie angekommen und habe erkannt: „Die Maschinen machen uns zu Sklaven.“

Die Automatisierung von Jobs werde das definierende Problem der nächsten Jahre sein, da stimme er mit Eric Schmidt, Executive Chairman bei Google, überein. Die Frage sei nun, ob der Mensch die Maschine beherrschen lerne oder ob er der Maschine die Kontrolle überlasse. #rp15 Mensch – Macht – Maschine: Wer bestimmt, wie wir morgen arbeiten? weiterlesen