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Sie ist 151, schwer verwundet und eine echte Überlebenskünstlerin in der Fremde #Resilienz

Zeder mit Kronenschaden, jus (5)

Sie ist 151 Jahre alt, steht in der Baumsammlung mit Blick auf Schloss Mainau und hat schon viel gesehen. Liebespaare und Staatsgäste sind an ihr vorbei flaniert. Handwerker und Adlige haben sie bestaunt. In ihrem Schatten spielen Kinder und manchmal sitzen dort auch Nobelpreisträger. Millionen Besucher, die auf der Blumeninsel Mainau waren, sind an dieser Atlas-Zeder vorbei spaziert – ohne zu ahnen, was sie hinter sich hat.

Wer mit dem Rücken zum Haupteingang des Schlosses steht und die Zeder aufmerksam betrachtet, kommt ins Staunen über ihren ungewöhnlichen Wuchs: Der alte Baum ist ein Musterbeispiel für Resilienz, das Gedeihen trotz widriger Umstände. Sie ist 151, schwer verwundet und eine echte Überlebenskünstlerin in der Fremde #Resilienz weiterlesen

„Only the Brave“: Wer Nobelpreisträger werden will, muss mutig sein und Spott ertragen

Hier lesen Sie eine kleine Anleitung dazu, wie man Nobelpreisträger wird, was das mit Fußball zu tun hat und warum Scheitern wichtig ist.

„Es ist für die jungen Wissenschaftler wie eine Woche Trainingslager mit den größten Fußballstars aller Zeiten“ – so beschreibt Vincenzo Hiemer, Mitarbeiter der Lindau Nobel Laureate Meetings, die jährliche Tagung der Nobelpreisträger in Lindau. 65 Nobelpreisträger und 650 Nachwuchs-Wissenschaftler aus aller Welt haben 2015 daran teilgenommen.

Polohemd tragen und auf dem Rasen sitzen – fast möchte man die sportliche Metapher vom Trainingslager glauben. Was jedoch nicht stimmt, ist die Beschreibung „Stars“ für die Nobelpreisträger.

Verglichen mit den Transfer-Summen im Profi-Fußball ist der mit acht Millionen schwedischen Kronen (etwa 878 000 Euro) dotierte Nobelpreis sehr bescheiden. Das gilt auch für die Preisträger. Sie sind in aller Regel alt, lebens- und welterfahren, neugierig und heiter. Bei den Nobelpreisträgern

  • stehen wissenschaftliche Leistung und Arbeit im Vordergrund, nicht die Person
  • Begabung, Intelligenz, Kreativität, Genialität zeichnen sie aus
  • Sie haben keine Inselbegabung, sondern vielfältige Interessen

Der Nobelpreis wird für „den größten Nutzen für die Menschheit“ vergeben. Damit sich das Vergabekomitee auch sicher sein kann, dass dem so ist, gehen meist Jahre oder Jahrzehnte ins Land, ehe eine Leistung tatsächlich als revolutionär und neu bezeichnet werden kann.

[Tweet “”Der Nobelpreis belohnt einen Erfolg, doch diesen ermöglicht nicht selten eine Chronologie des Scheiterns”, Peter Badge/ Sandra Zarrinbal”]

Wie hält man es aus, jahrzehntelang fast unbeirrbar in einem Labor zu sitzen und Details zu erforschen? Möglicherweise jahrelang komplett auf einem Holzweg unterwegs zu sein, ohne es zu wissen?

IMG_2125Besonders bemerkenswert finde ich, dass die Nobelpreisträger vielfältige Interessen und Leidenschaften wie Musik, Kunst, Sport und Literatur haben. Sie richten in der Freizeit den Blick auf andere Dinge. Aus der Forschung weiß man, dass genau dies – sich mit unterschiedlichen Herausforderungen und neuen Reizen zu konfrontieren und zu entspannen – wichtige Bedingungen für Kreativität, Innovation und Problemlösung sind.

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